(Diese zentrale Nummer vermittelt Ihnen auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen eine Bereitschaftspraxis in ihrer Nähe, um nicht bei jedem gesundheitlichen Problem in die Notaufnahme des Krankenhauses gehen zu müssen.)
Von Michaela Krohn - Artikel aus der OZ vom 27.02.2023
Rostock. Mit dem Start der sogenannten generalistischen Pflegeausbildung 2020 ist ein neues Berufsbild für die Pflege entstanden – und offensichtlich auch ein neues Problem für die Pflege in MV. Die drei bisherigen Pflegefachberufe in den Bereichen der allgemeinen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und der Altenpflege wurden zu einem neuen Berufsabschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zusammengeführt. Und genau das, so fürchten Experten, könnte in einem Flächenland wir MV negative Folgen haben.
Die Zahl derer, die sich für einen Beruf in der Altenpflege interessieren, könnte noch geringer werden, als sie ohnehin schon ist. Wer sich zum Kinderkrankenpfleger ausbilden lassen möchte, findet mitunter kaum geeignete Praktikumsplätze.
Das Problem erklärt Jana Wedow, Pflegedienstleiterin am DRK-Krankenhaus Teterow, so: „Bei der generalistischen Pflegeausbildung sind Praxiseinsätze in allen Bereichen vorgesehen. Es gibt bei uns aber nur wenige pädiatrische Einrichtungen.“ Das DRK betreibt in Teterow eine eigene Pflegeschule. Wer sich dort für Kinderkrankenpflege interessiert, muss ins Klinikum nach Güstrow. „Dort sind die Plätze aber oft mit eigenen Azubis belegt. Die Folge ist, dass die Auszubildenden ihre Einsätze in einer integrativen Kita haben. Dort haben sie es aber mit gesunden Kindern zu tun. Das ist keine realistische Ausbildung“, kritisiert Jana Wedow. Und so gehe es Pflegeschüler im ganzen Land.
Gewollt war, dass dieser neue Berufsabschluss die notwendigen Kompetenzen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen bündelt, die Azubis später flexibel in allen Bereichen eingesetzt werden können. Doch auch der Deutsche Pflegerat weist darauf hin, dass die Möglichkeit einer Spezialisierung im dritten Ausbildungsjahr nicht unbedingt zielführend sein. Durch die Öffnung könnten sich weniger Auszubildende für die Altenpflege entscheiden. Unter anderem, weil Altenpflegekräfte schlechter bezahlt werden.